Das Deutsche Jugendinstitut in München setzt derzeit im Rahmen der zweiten Förderlinie zur Prävention sexualisierter Gewalt in pädagogischen Kontexten ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt über „Peers als Adressatinnen und Adressaten von Disclosure und Brücken ins Hilfesystem“ um. Der Begriff Disclosure steht für das Anvertrauen erlebter sexualisierter Gewalterfahrungen. Laut dem mehrfach bestätigten Befund der ersten BMBF-Förderlinie zu sexualisierter Gewalt vertrauen sich Jugendliche, die sexualisierte Gewalt erfahren haben, häufig zunächst Gleichaltrigen (Peers) an. Beratungsstellen zu sexualisierter Gewalt greifen in ihren Präventionsangeboten zwar ein Anvertrauen (Disclosure) gegenüber Gleichaltrigen auf, können sich dabei jedoch nicht auf gesichertes Wissen über die damit verbundenen Implikationen stützen.
In der noch laufenden Erhebungsphase soll das noch fehlende Wissen über die Belastungen von sowohl Betroffenen als auch von Adressat*innen sammeln. Dafür sucht das DJI in München nach Betroffenen, die sexualisierte Gewalt in ihrer Jugend erlebt haben, sich Gleichaltrigen anvertraut haben und heute zwischen 18 und 25 Jahren alt sind und nach Adressat*innen, denen sexualisierte Gewalterfahrungen anvertraut wurden und die heute zwischen 16 und 20 Jahren alt sind.

Weitere Informationen und Kontakt zum Projekt: www.dji.de/peer-disclosure