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Landesjugendring fordert bessere Anerkennung der ehrenamtlichen Jugendarbeit

Minister Garg im Gespräch mit den Jugendverbänden

Der Landesjugendring Schleswig-Holstein forderte den zuständigen Minister für Soziales, Gesundheit, Jugend Familie und Senioren auf seinem Neujahrsempfang am 12. Januar auf, sich für eine bessere Vereinbarkeit von Ehrenamt mit Ausbildung und Beruf einzusetzen.

 „Wir möchten gern gemeinsam mit dem Minister die Anerkennung der JugendleiterCard noch weiter steigern und Mitstreiter_innen z.B. in den Schulen und Hochschulen und bei Arbeitgeber_innen gewinnen“, teilte Alexandra Ehlers, Vorsitzende des Landesjugendrings, den 120 Gästen aus Politik und Gesellschaft mit. Sie überreichte Heiner Garg eine übergroße Jugendleiter_innenCard, um ihn an die Anliegen der Jugendarbeit zu erinnern. Die bundesweit einheitliche Jugendleiter_innenCard (Juleica) erhalten Aktive aus der Jugendarbeit, die eine entsprechende Ausbildung und einen Erste-Hilfe-Kurs durchlaufen haben. Der Landesjugendring möchte Freistellungsmöglichkeiten für Ehrenamtliche ausbauen, um so z.B. günstige Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche zu ermöglichen.

Alexandra Ehlers warb außerdem für eine Teilnahme junger Menschen an den Kommunalwahlen am 6. Mai. Gemeinsam mit den Kreisjugendringen will der Landesjugendring on- und offline über die Wahl informieren und Jugendliche ab 16 Jahren motivieren, ihr Wahlrecht wahrzunehmen. „Wir treten auch dafür ein, dass die stark vernachlässigte kommunale Förderung der Jugendarbeit nach der Wahl wieder besser wird“, so Alexandra Ehlers. Auch auf Landesebene bereitet den Jugendverbänden die Finanzierung ihrer Aus- und Fortbildungsmaßnahmen Sorgen. Die Kostensteigerungen der letzten Jahre seien bei gleichbleibender Förderung der Verbände nicht aufzufangen.

Minister Garg (FDP) nahm den Ball auf und erwiderte, dass der Erhöhung der Gelder des Landesjugendrings  "jugendpolitisch etwas folgen" wird. Der Landesjugendring hatte vom Sozialministerium die Zentralstelle Juleica und die Geschäftsführung der LAG Mädchen übernommen und erhält dafür eine erhöhte Zuwendung. Er sprach sich auch dagegen aus, Hauptamtlichkeit immer mehr durch Ehrenamtliche zu substituieren. Er ging auf den Wunsch des Landesjugendrings ein, gemeinsam ins Gespräch mit dem Bildungsministerium zu gehen, um die Anrechnung von ehrenamtlichen Tätigkeiten bei der Studienplatzvergabe und Freistellungsmöglichkeiten für Ehrenamtliche z.B. an Hochschulen auszuloten.

Minister Garg sprach mit der Vorsitzenden des Landesjugendrings außerdem über seine Vorhaben als Minister für Jugend, die Situation junger Menschen in Schleswig-Holstein und seine Ideen für Jugendbeteiligung und ehrenamtliches Engagement. Er warnte vor Rechtspopulismus und sieht junge Menschen in einer wichtigen Position bei der Verteidigung von Demokratie und Toleranz. Um Kindern und Jugendlichen gleiche Chancen zu ermöglichen, sprach er sich eine eigenständige Kindergrundsicherung aus.

Begrüßt wurden die Gäste des Landesjugendrings zum Jahresauftakt von der stellvertretenden Landtagspräsidentin, Kirsten Eickhoff-Weber. Der Einladung gefolgt waren auch der Landesbeauftragten für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann, die Bürgerbeauftragte Samiah El Samadoni, mehrere Landtagsabgeordnete von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und SSW sowie zahlreiche Vertreter_innen aus Landesverwaltung und Verbänden. Moderiert wrude die Veranstaltung von Tobias Wolfanger, Vorsitzender des Landesjugendrings Saar.